Mikrobieller Abbau In teerölkontaminierten Böden finden natürliche biologische Abbauprozesse aufgrund des Luftabschlusses nur in sehr langen Zeiträumen statt. Die Frachten teer- und mineralölhaltiger Wässer aus der Bodenwäsche sind in wesentlich kürzeren Zeiträumen durch aerobe Bakterien abbaubar. Die Bakterien gewinnen Energie durch Elektronentransfer von den organischen Schadstoffen zum Sauerstoff (Elektronentransportkette) und der Einführung von Sauerstoff in diese organischen Verbindungen mit Hilfe von bakteriellen Katalysatoren (Mono-, Dioxigenasen). Bei den mineralischen Kohlenwasserstoffen erfolgt der Einbau von Sauerstoff am Ende der Molekülkette, bei den (polyzyklischen) aromatischen Kohlenwasserstoffen im Ringsystem. Auch schwer abbaubare Substanzen werden auf diese Weise für den weiteren Stoffwechsel aktiviert, d.h. transformiert und damit bioverfügbar gemacht. Ein wichtiger Faktor bei diesen Stoffen ist das Phänomen des Cometabolismus. Bakterien können in Anwesenheit einfacher organischer Verbindungen den gleichen Stoffwechselweg für schwer abbaubare Derivate (verwandte Stoffe) nutzen. So werden beispielsweise Fluoranthen und Pyren in Anwesenheit von Naphthalen wesentlich schneller durch Bakterien abgebaut. Letztendlich wird aus der organischen Schadstofffracht Zellkohlenstoff gewonnen, bis zu einer vollständigen Mineralisierung zu Kohlendioxid und Wasser.
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Biologisch-oxidativer Schadstoffabbau in unserer Wasseraufbereitungsanlage
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Chemische Oxidation Um den mikrobiellen Abbau zu beschleunigen, setzen wir in unserer Wasseraufbereitungsanlage Ozon ein, das wir vor Ort über einen kombinierten Sauerstoff-/Ozongenerator erzeugen. Komplexere organische Stoffe werden durch Ozon aufgespalten und damit schneller bakteriell verwertbar. Die Ozonbehandlung ermöglicht kürzere Verweilzeiten und kompensiert das Fehlen von cometabolitischen Stoffen wie Naphthalen. Naphthalen ist bei der Prozesswasseraufbereitung von mehrfach gewaschenen Böden in der Regel nicht mehr vorhanden. |